A wie Amazonas

Veröffentlicht am 3. November 2025 um 17:47

Die letzten Tage hatte ich die Möglichkeit, auf einer Arbeitsreise den ecuadorianischen Teil des Amazonas zu erkunden. 

Ziel der Reise war es, die Bildungsmöglichkeiten von den dort lebenden Kindern zu verbessern.

Wir haben zwei Dörfer besucht, um zu schauen, mit welchen Projekten man dort unterstützen könnte. 

Wir wurden sehr herzlich empfangen und die Kinder des Dorfes haben in traditioneller Kleidung für uns getanzt. Außerdem konnte ich zum ersten Mal Chicha probieren. Ein Getränk, was von den Frauen aus Yuca zubereitet wird und dann in einer großen Nussschale (den genauen Namen hab ich mir leider nicht gemerkt) an alle weitergereicht wird. Außerdem ist mir ein Unterschied in der Debattenkultur aufgefallen. Bei der Beratung darüber, was am dringendsten benötigt würde, standen alle Beteiligen im Kreis am Rand des Dorfplatzes zusammen. Es waren also auch Eltern und Schüler anwesend und nicht nur Entscheidungsträger des Dorfes. 

In dem Dorf gibt es in der Schule kein Internet und auch keine Computer. Jetzt wird versucht genügend Geld zu sammeln, um ein sicheres Gebäude zu bauen und Computer und Internet anzuschaffen.

Um in das zweite Dorf zu gelangen, mussten wir eine 45 minütige Kanufahrt auf uns nehmen, da keine Straße zu dem Dorf führt. Zunächst wurde uns eine Wasserquelle gezeigt, von der sie mit Hilfe von Rohren und einer Pumpe sauberes Wasser in das Dorf befördern wollen. Die Wanderung zu der Quelle war sehr interessant, aber auch sehr matschig. 

Außerdem wurde mir mein Gesicht mit traditionellen Symbolen bemalt und mir wurden Ohrringe mit echter Tucanfeder geschenkt. Ich durfte auch Tabak probieren, der durch eine Blume, deren Saft man durch die Nase einatmet, eingenommen wird. Die Menschen waren wirklich sehr gastfreundlich und haben einem das Gefühl vermittelt, Teil der Gemeinschaft zu sein.

In dem Dorf müssen die Kinder mit dem Kanu fahren, um in die Schule zu kommen. Da viele Menschen aber sehr arm sind, können sie sich dies nicht immer leisten und viele Kinder gehen unregelmäßig zur Schule. Auch fehlt Geld für ein vernünftiges Frühstück. In nächster Zeit soll sich das ändern und es werden jetzt Spenden gesammelt, um den Transport, die Schulmaterialen und ein gesundes Frühstück zu finanzieren. 

Ansonsten konnte ich noch eine dicke Made probieren (hat mich sehr viel Überwindung gekostet), verschiedene Schmetterlinge sehen und wunderschöne Sonnenuntergänge bestaunen. 

Und dann muss ich noch von einer fast schon kriminellen Essenskombination berichten. An Popcorn, das zur Vorsuppe serviert wird, habe ich mich schon gewöhnt. In einem Restaurant hatte ich dann Pasta bestellt, welche mit TOAST gebracht wurde. Naja hat gar nicht soo schlecht geschmeckt.

Es war auf jeden Fall eine sehr aufregende Reise mit vielen neuen Eindrücken und Denkanstößen. 

Bis zum nächsten Mal!

(Falls sich jemand an einem Projekt beteiligen möchte: https://hogaresperanza.org/en/home/)

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Kommentare

Tante Berit
Vor 3 Tage

Vielen Dank für diesen tollen Beitrag Ellen! Die Bilder vom Dorf und den Kindern sind unglaublich lebendig und deine Beschreibung der lokalen Spezialitäten hat mich sofort hungrig gemacht

Ich folge deinem Blog schon seit einiger Zeit und kann sagen, dass deine Reiseberichte immer eine große Inspiration für mich sind, neue Orte zu entdecken. Deine Leidenschaft fürs Reisen ist wirklich ansteckend!